Das Bündner Energieunternehmen Repower geht auf die Kraftwerke Brusio (KWB) zurück und wurde am 14. Juni 1904 gegründet. Der Anstoss für die Gründung und den Bau des ersten Kraftwerks kam von privater Seite. Den finanziellen Hauptanteil trugen die Basler Bank Sarasin und die italienische Società Lombarda. Das Hochdruckkraftwerk mit dem Lago di Poschiavo als Speicher und der Zentrale in Campocologno leistete 30’000 kW und war damit bei seiner Eröffnung zu Beginn des 20. Jahrhunderts das grösste seiner Art auf dem Kontinent. Der produzierte Strom wurde zunächst vor allem exportiert. Fernab der Schweizer Konsumzentren waren das Veltlin und Mailand die Hauptabnehmer. Ab 1908 lieferte die KWB den Strom zur Elektrifizierung der privaten Bernina Bahn und später auch der Rhätischen Bahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde immer mehr Strom über den Berninapass nach Norden abgeführt.
Seine grösste Expansion erlebte das Unternehmen im Jahr 2000 mit dem Zusammenschluss der KWB mit den Rhätischen Werken für Elektrizität und der Bündner Kraftwerke AG zur Rätia Energie AG, die zehn Jahre später in Repower umbenannt wurde. Den Anstoss für diesen Zusammenschluss gab der Kanton Graubünden, der drei Jahre zuvor die Anteile der Bündner Kraftwerke AG von der Nordostschweizerischen Kraftwerke AG (NOK) übernommen hatte. 2004 wurde die Gruppe um die aurax ag mit Sitz in Ilanz erweitert.
Die in den Gründerzeiten entstandene enge Verbindung des Unternehmens mit Italien besteht bis heute. 2002 wurde die Rezia Energia Italia in Mailand gegründet (seit 2010 Repower Italia). Neben den Verkaufstätigkeiten in der Schweiz und Italien ist Repower heute über ihre Tradingstandorte Poschiavo und Mailand an den wichtigsten zentraleuropäischen Handelsplätzen präsent.